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Interview Carin Behrens – Make It Your Own

Editorial Team

Im April letzten Jahres wurde die Zusammenarbeit für das MIYO-Projekt besiegelt. Aus Auftraggeber und Lieferant wurden gleichwertige Partner, mit Vorteilen für beide Seiten: Sweeney Productions verfügt über einen verlässlichen Partner in Hongkong, dessen sehr erfahrene Mitarbeiter die Schnittstelle zur Produktionsstätte auf dem chinesischen Festland sind und die die Kommunikation vor Ort übernehmen. Dazu gehört auch die „Übersetzung“ der europäischen Anforderungen für die Produktion. So stellt Sweeney Productions den geforderten hohen Qualitätsstandard sicher.

Frau Behrens, warum arbeiten Sie mit einem Hongkonger Partner zusammen?
Das MIYO-Konzept ist sehr herausfordernd, da jede Produktion eines individuellen Werbemittels mit dem Kunden und der Fabrik erarbeitet werden muss und damit eine jeweils neue Produktion ist. Für uns als Lieferanten bedeutet dies einen sehr großen Aufwand. Unsere Produktionsstätte ist in Dongguan und selbst in den Zeiten des Internets ist der Weg von Hamburg nach Dongguan weit.

 

Da MIYO ein sehr komplexes Projekt ist, wollte ich einen zuverlässigen Partner in Hongkong, der sich im Werbemittelbereich auskennt, ein Gespür für Design besitzt und die Anforderungen der europäischen Kunden umsetzen kann. So wurde aus einer langjährigen Beziehung als Lieferant – Kunde eine neue, partnerschaftliche Konstellation.

Wie schwierig war es, die geeignete Produktionsstätte auf dem chinesischen Festland zu finden?
Die Entwicklung des Projektes MIYO-Stifthalter hat von der Konzeptidee über die Suche nach der geeigneten Fabrik bis hin zu den ersten Mustern über acht Monate gedauert. Diese Zeit habe ich investiert, da ich dieses Geschäft langfristig plane. Die Bemühungen haben sich ausgezahlt. Das Unternehmen hat uns für sechs Jahre die weltweiten Exklusivrechte für unsere Produktionen gegeben. Dies ist eine gute Absicherung für beide Seite und die beste Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Wie sehen Sie die Arbeitsbedingungen vor Ort?
Ich besuche alle Fabriken, mit denen Sweeney Productions längerfristige Geschäftsbeziehungen hat. Für mich müssen nicht nur die wirtschaftlichen Zahlen stimmen, sondern auch die sozialen Bedingungen. Das heißt, dass die Fabriken und dazugehörigen Unterkünfte einen hohen Standard erfüllen. Da alle Unternehmen, mit denen ich zusammenarbeite, für namhafte große Firmen tätig sind, haben sie die entsprechenden Zertifizierungen. Besonders die Fabrik, in der die MIYO-Stifthalter produziert werden, bietet sehr gute Konditionen und Anlagen für ihre Mitarbeiter.

Die sich jetzt verbessernden Arbeitsbedingungen in China sehe ich positiv: wir alle kennen das Problem, dass die Fabriken nicht wissen, welche und wie viele Arbeiter nach dem chinesischen Neujahrsfest wieder zurückkommen. Die Planung rund um diesen Termin ist immer heikel und schwierig. Bei verbesserten Arbeitsbedingungen kann mehr Beständigkeit einkehren. Wenn die Fabriken die Arbeiter nicht jedes Jahr neu  anlernen müssen, wäre dies für uns als Importeure ein deutlicher Vorteil. 

Gibt es Überlegungen, das MIYO-Konzept auch international zu etablieren?
Im Moment sind wir damit beschäftigt, die Marke MIYO und den Stifthalter MIYO in Deutschland bekannt zu machen. Daher haben wir uns hier einen Partner gesucht: die Maximex GmbH aus Solingen hat den Vertrieb für die PSI-Mitglieder (Internationales Netzwerk der Werbeartikelbranche) übernommen und den Stifthalter erfolgreich auf der PSI Messe präsentiert. Weitere interessante Märkte könnten Japan und  Nordamerika sein, denn dort ist das Thema Marke und Design sehr etabliert und wird geschätzt. Alle internationalen Schritte werden wir mit unserem Partner in Hongkong planen.

Was ist für Sie persönlich das Spannendste an diesem Projekt?
Neue Ideen zu entwickeln und sie dann meinen Kunden zu präsentieren. Sehen, wie aus einer Idee ein fertiges Produkt entsteht und dann hoffentlich eine Reaktion zu erzielen wie: Oh, das ist toll, das kann ich mir auch für uns vorstellen. Spannend ist auch der ständige Austausch mit den Kunden. Bei MIYO soll sich der Kunde nichts aus einem Katalog aussuchen, sondern wir entwickeln gemeinsam etwas für ihn.

Ich freue  mich jedenfalls schon auf die nächsten MIYO-Projekte. Dazu werden auch Produkte rund um iPhone und iPad gehören, wie etwa ein Touch Screen-Stift, der erstmals aus einem einzigartigen Fiberglasmaterial angeboten wird.