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Besuch im Hamam und im Dampfbad

Editorial Team

Wer kennt das nicht, nach einer anstrengende Woche endlich mal abschalten. Darauf habe ich mich gefreut…von wegen…es war Freitag-Nachmittag und mein Telefon klingelte und bimmelte ununterbrochen: Freunde, Familie, Frauen. Freundschaften müssen gepflegt werden.

Nur wie schaffe ich das alles unter einem Hut zu bringen? Ganz einfach, dachte ich mir: Einen Tag in der Woche oder am Wochenende plane ich einfach mit meinen Lieben…und zwar mit einem gemütlichen und erholsamen Tag in einer Wellness-Oase…Zeit zum Entspannen, Zeit sich zu unterhalten…so schlug ich die Gelben-Seiten auf und suchte nach passenden Einrichtungen und Angeboten und war sehr überrascht: Hamam, Dampfbäder, BioSauna, finnische Sauna, römische Sauna. Eine sehr große Auswahl. Aber wo sind die Unterschiede?

Ich recherchierte und erfuhr folgendes: Der Vorteil bei regelmäßigen Saunabesuchen ist, dass die Haut glatter, die Muskeln entspannter und das allgemeine Wohlempfinden besser werden. Super.

Aber wo sind die Unterschiede und Vorteile der unterschiedlichen Saunatypen? – Also, warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, dachte ich mir und probierte einfach verschiedene Saunatypen: Den Anfang machte das Hamam. Ich lud eine nette Stylistin ein, die ich vor ca. zwei Wochen auf der CPD-Messe in Düsseldorf kennenlernte.

Hamam

Dies ist die orientalische Variante des Dampfbades mit Heiß- und Warmluftraum. Dabei schwanken die Temperaturen in der Regel zwischen 50°C und 40°C. Zur Abkühlung geht es dann in verschiedene, kühle Räume.
In den Warmlufträumen befinden sich immer Kaltwasserbecken, aus denen Wasser entnommen wird, um den Körper zwischendurch zu kühlen. Haman ist eine traditionelle und kulturelle Methode, bei denen besondere Techniken und Rituale eingehalten werden.

Der Saunaraum war sehr groß, komplett gefliest. In der Mitte des Raumes war eine kreisrunde Fläche, Nabelstein genannt, auf der ich massiert wurde.
Das Besondere war, dass ich abwechselnd im Sitzen und im Liegen massiert worden bin. Der Flirtfaktor war leider sehr gering, da das Hamam streng nach Geschlechtern getrennt wird. Also ein wirklich schlecht geplantes Date meinerseits. Aber meine nette Begleitung war dennoch sehr angetan.

Mir wurde vom Tellak, das ist der Masseur, erklärt, dass in manchen Hamams auch beide Geschlechter im gleichen Raum behandelt werden, also habe ich wohl das falsche Hamam ausgesucht. Egal.

Ursprünglich diente das Hamam, neben der Entspannung, auch der Schönheitspflege z.B. in Form der Rasur. Meine Rasur war längst überfällig und als der Tellak das Rasiermesser nahm, war ich ein klein wenig stutzig: zwei halbnackte Männer in einem gefliesten Raum und einer mit einem scharfen Gegenstand, das erinnert mich an manche Filme.
Aber die Rasur war ungefährlich, sauber und sehr rein, da durch der Dampf die Haut schön entspannte und das scharfe Rasiermesser auch wirklich jeden Stoppel traf. Meiner Begleitung gefiel es ebenfalls. Also doch ein Flirtfaktor-Punkt.

Nach der Rasur wurde ich weiter massiert und zwar in einer sehr interessanten Weise: ich wurde geschlagen. Nun ja, es waren mehr „Tassenschläge“ auf die Muskeln, d.h. dass die Handflächen gekrümmt und dann mit leichten Schlägen die Muskel bearbeitet wurden.
Es war komisch, aber wirklich entspannend. Nach ca. 25 Minuten wurde ich in einen kühleren Raum gebracht, wo ich mich weiter entspannen konnte. Weiterhin wurden mir Peelings und Ölmassagen angeboten. Da aber noch ein Meeting ausstand, musste ich leider darauf verzichten.

Abschließend kann ich den Besuch eines Hamams nur empfehlen: entspannend, orientalisch, interessant. Leider gibt es in Deutschland nur eine geringe Auswahl an traditionellen Hamams, jedoch in jeder größeren Stadt wie Köln, Berlin, München sind welche zu finden.

Nun mein Besuch in einem gewöhnlichen Dampfbad. Ich besuchte ein sogenanntes Wellness-Center mit unterschiedlichen Dampfbädern, Saunen und Wohlfühl-Specials, ich denke, das diese Schlammpackungen und Ayuverda-Therapien gemeint sind. Dieses Mal aheb ich meinen Bruder eingeladen.

Dampfbad

Das Dampfbad hat fast immer 50°C bei über 90% Luftfeuchtigkeit. Also erfolgt nur eine sanfte Erwärmung des Körpers. Dies soll gut für Anfänger geeignet sein.
Da ich mich aber schon als Sauna-Dampfbad-Profi bezeichne, durch meinen Hamam-Besuch, wird mich das gewöhnliche Dampfbad nicht sehr beeindrucken. Es werden Aromen und Öle als Aufguss angewandt.
Mein Bruder kannte bisher nur diese kleinen Saunen in den Fitnessstudios udn war sehr beeindruckt vom Ambiente des kompletten Wellness-Centers, wirklich sehr Edel, Marmor-Applikationen und viel Merchandising waren zu finden.

Das Dampfbad besitzt einen niedrigen Entschlackungseffekt, da durch den Schweiß und die Wasserschicht nur wenig Feuchtigkeit verdunsten kann. Das Dampfbad an sich war relativ klein, auch komplett gefließt.
Der Aufguss duftete nach irgendwelchen Kräutern. Mein Bruder war der Meinung, dass dies eine Mischung aus Ylang-Ylang, Rosmarin und Salbei gewesen sei…er traf sich eine gewisse Zeit mit einer Esoterikerin und meint seitdem, alle Düfte zu erkennen. Mir egal, es war entspannend und nicht zu streng.

Die Hitze war erträglich. Ich sitze und entspanne mich. Mehr nicht. Also das Dampfbad ist kein Erlebnis wie das Hamam, aber dennoch entspannend.

Der Dampf und die Aromen sind die wesentlichen Zutaten, also ein sehr einfaches Rezept. Keine Massage. Keine Schläge wie im Hamam. Nur der Körper, Dampf, Aromen und viel Schweiss. Ok.