100.400 Menschen mussten 2015 in deutschen Klinken wegen Hautkrebs behandelt werden. Das sind 17,1 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor – so lauten die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. UV-Strahlen gelten als Hauptrisiko für die Entstehung. Dabei gibt es leicht umsetzbare Maßnahmen, sich zu schützen. Eincremen mit dem richtigen Sonnenschutz, textiler Sonnenschutz und das Meiden von exzessiven Sonnenbädern sind die einfachsten und gleichzeitig wirkungsvollsten. Und gerade UV-Schutz Cremes können lt. aktuelles Studien noch mehr…
So funktionieren Sonnencremes & Co.
Sonnenschutzmittel wirken den schädlichen Auswirkungen des Sonnenlichts auf verschiedene Weisen entgegen: durch chemische und durch physikalische Filter, die sich wie ein Schutzmantel über die Haut legen. Physikalische Filter arbeiten mit mineralischen Pigmenten, die durch Reflexion und Streuung die UV-Strahlung abschwächen. Da sie nicht in die Haut eindringen, sind sie besonders verträglich und werden daher vor allem für Kleinkinder empfohlen.
Chemische Filter hingegen absorbieren die kurzwellige, energiereiche UV-Strahlung und wandeln sie in energiearme, langwellige Strahlung um. Um zu wirken, müssen die Filter in die oberste Hautschicht (Epidermis) eindringen. Daher ist ein effektiver Sonnenschutz erst nach einer Wartezeit von etwa einer halben Stunde gewährleistet. Eine besondere Form ist der sogenannte liposomale Sonnenschutz– die Sonnenschutzteilchen werden mit Hilfe von Liposomen in die obere Hornschicht der Haut gebracht, um dort ihre Wirkung zu entfalten. Der Einsatz von Liposomen als Trägersubstanz soll eine höhere Stabilität und Resistenz des Sonnenschutzes gegen Schweiß und Wasser gewährleisten.
Ist Sonnenschutz das bessere Anti-Aging-Produkt?
Übermäßige Sonneneinstrahlung und erst Recht die Folge Sonnenbrand schädigen die Haut und steigern – neben anderen Faktoren – das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Aber selbst, wenn man nicht vom ärgsten Fall ausgeht, so haben UV-Strahlen sichtbare Auswirkungen auf unsere Haut, denn sie fördern eine frühzeitige Hautalterung. Kein Wunder also, dass heute bereits viele Hautpflege für den täglichen Gebrauch einen UV-Schutz integriert haben. UV-Schutz gilt als regelrechte Anti-Aging-Methode. Eine von Johnson & Johnson Consumer Inc. durchgeführte Studie, die 2017 in Dermatological Surgery veröffentlicht wurde, besagt, dass die tägliche Anwendung eines Sonnenschutzproduktes nicht nur vor zukünftigen Hautschäden und frühzeitiger Hautalterung schützen kann, sondern auch bestehende Anzeichen einer Lichtschädigung umkehren kann (mehr Infos unter: https://www.blockislandorganics.com/Blog/post/2017/04/05/New-Clinical-Study-Shows-Sunscreen-Reverses-the-Signs-of-Aging.aspx).
Lichtschutzfaktor – je höher, desto besser
In der genannten Studie nutzen die Probanden einen Breitband Lichtschutz mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30. Der Lichtschutzfaktor, auch engl. Sun Protection Filter (SPF), eines Sonnenschutzmittels wird weltweit nach einheitlichen Standards gemessen. Der Wert verrät, um wie viel mehr UV-B-Strahlung erforderlich ist, damit es im Vergleich zu ungeschützter Haut zu einer Hautrötung kommt. Die Krebsliga empfiehlt zum UV-Schutz mindestens ein Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor 15 oder höher. Das ist gerade für Kinderhaut wichtig, die auf Lotions und Cremes besser anspricht als auf Gele oder alkoholhaltige Produkte.
Da nicht nur UV-B-, sondern auch UV-A-Strahlen Hautkrebs mitverursachen können, sollte laut den Empfehlungen der Europäischen Kommission der UV-A-Schutzfaktor des Sonnenschutzmittels mindestens ein Drittel des Lichtschutzfaktors betragen. Präparate, die diese Voraussetzung erfüllen, sind am UV-A-Label erkennbar.
Richtig cremen
Damit es mit der hautschützenden Wirkung auch klappt, sollte man noch mehr beachten, als das Sonnenschutzmittel mindestens 30 Minuten, bevor es ins Freie geht, aufzutragen. Auch eine ausreichende Crememenge ist wichtig. Hier wird oft an der falschen Stelle gespart. Als optimal gilt eine Menge von 2 mg/cm².
Großzügig mit den Mengen sollte man vor allem auf den sogenannten „Sonnenterrassen“ sein: also bei der Nase, dem Kinn, der Stirn, den Schultern, dem Rücken, den Brüsten und am Fußrücken. Wasserratten sollten unbedingt auf wassertaugliche Sonnenschutzmittel achten. Trägt es das Siegel „wasserfest“ schützt die Creme auch noch 20 Minuten nach dem Kontakt mit Wasser.
Wie teuer oder günstig das Mittel ist, hat in Sachen Wirksamkeit dabei nur bedingte Aussagekraft. Wie die Stiftung Warentest bei ihren Untersuchungen herausfand, heißt beim Sonnenschutz teuer nicht gleich besser. Unter den Testsiegern der Verbraucherschützer fanden sich auch sehr günstige Produkte vom Discounter und vom Drogeriemarkt.
Sonnenschutz ist jeden Tag ein Thema!
Wer sorgfältig sein möchte, wenn es um den Sonnenschutz geht, sollte übrigens auch bei einem bewölkten Himmel zur Cremetube greifen. Denn nicht nur bei wolkenlosen Himmel droht die Gefahr von Hautschäden durch die Sonneneinstrahlung. Vor allem sollte man auch in heimischen Gefilden immer an den Sonnenschutz denken. Wie Befragungen ergeben haben, cremen deutsche Familien zwar im Urlaub sehr eifrig und achten vor allem bei ihren Kindern auf die Gefahren der Sonne. Doch zuhause wird der Sonnenschutz oft vernachlässigt und meist nur dann gecremt, wenn die Sonne mal so richtig vom Himmel brennt. Aber spätestens seit der Erkenntnis, dass Sonnschutz eine wahre Anti-Aging-Waffe sein kann, sollte der Griff zum Produkt mit UV-Schutz selbstverständlicher werden.