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Schick im Job trotz Hartz IV?

Editorial Team

Es ist eine traurige Tatsache: Mehr und mehr Menschen benötigen zwei und mehr Jobs, um in Deutschland finanziell abgesichert leben zu können. Altersarmut zwingt Senioren auch noch im hohen Rentenalter zur Arbeit. Ein Berufstätiger allein kann eine Familie mit Kind kaum mehr durchbringen.

Der Arbeitsmarkt hingegen kann die Flut an Arbeitswilligen nicht auffangen: Senioren, Hausfrauen, Berufstätige – sie alle sind ständig auf der Suche nach weiteren Verdienstmöglichkeiten. Die Folge: fallende Löhne, 1-Euro-Jobs, lockerer Kündigungsschutz, Mini-Jobs, Teilzeit- und sogar Vollzeit-Gehälter, die durch Hartz IV aufgestockt werden müssen.

Hartz IV – das Aus für Modebewusste?

Die Ironie: Viele berufliche Positionen setzen elegante, kostspielige Kleidung voraus! Der Außendienst-Mitarbeiter mit Kundenkontakt hat in einem smarten Anzug mit Krawatte aufzutreten. Die Vorstandssekretärin repräsentiert das Unternehmensimage möglichst in einem edlen Kostüm oder einem hochwertigen Hosenanzug.

Was also tun, wenn das Gehalt nicht für die Kleidung reicht, billige Ware von der Stange wiederum das Aus im Job bedeutet? Wann lohnt sich ein Termin beim Jobcenter, auch wenn Kleidung in der Regel nicht ins Hartz IV Paket gehört?

✔ Kleidung als Einmalbedarf

Sind Sie auf Arbeitslosengeld II angewiesen, so lassen sich Elektrogeräte, Möbel oder Küchen einmalig beantragen – die Chance auf Erstattung der Anschaffungskosten stehen nicht schlecht, sofern Sie sich bislang nicht im Besitz der beantragten Gegenstände befanden.
Gleiches gilt für Kleidung, insbesondere für die modische Neuausstattung von Neugeborenen.

✔ Kleidung als Sonderbedarf

Wenn sich Lebensumstände verändern, ist es dem Hartz IV Empfänger nicht immer möglich, auch die Kleidung aus eigenen finanziellen Mitteln anzupassen. So gab es bereits gerichtliche Entscheidungen zugunsten der Neueinkleidung von Schwangeren oder Hartz IV Empfängern, die erheblich an Gewicht verloren haben.

✔ Kleidung als Leistung zur Eingliederung

Sie bewerben sich für einen repräsentativen Job oder sind vielleicht sogar schon in einem anspruchsvollen Beruf tätig, aber dennoch auf Hartz IV angewiesen? Gerade alleinerziehende Mütter haben es oft schwer, sich und den Nachwuchs finanziell abzusichern.
Auch in diesem Fall kann sich der Gang zum Amt durchaus lohnen, denn im Rahmen der „Leistungen zur Eingliederung“ werden oft auch modische Kleidung sowie der Friseurbesuch übernommen. Bedingung: Der Arbeitgeber bescheinigt die Notwendigkeit.

Buchtipp: Hartz IV – Mein Leben am Rande der Gesellschaft

Welche Steine das Leben einer alleinerziehenden Mutter in den Weg zu legen vermag, beschreibt Autorin Nicole Zieseniss in Ihrer Neuerscheinung „Hartz IV – Mein Leben am Rande der Gesellschaft“ (ISBN: 1501071920), erhältlich bei Amazon und für Kindle:

Insolvenz des Arbeitgebers, Trennung, Scheidung – das Aus für eine nunmehr alleinerziehende Mutter in der hart umkämpften Berufswelt. Der Weg zurück ist steinig, aber begehbar – wie, verrät die Autorin in ihrem Buch.