Suche
Close this search box.

KRIS mit seinem Soloalbum: „Immer wenn ich das hier hör“

Editorial Team

Plötzlich ist er wieder nervös vor Auftritten, weil er als Frontmann jetzt die Pausen füllen muss. Er musste üben, um ein Gefühl dafür zu kriegen. Nach Jahren im Revolverheld-Tourbus mit seinen Freunden kann man gut mal ein Jahr Pause machen. Ruhig auch mal andere Leute um sich haben.

 


Und andere Musik. KRIS ist ein entspannter Typ. Kein typischer Mucker. Sein erster großer Traum ist es, Tennisprofi zu werden. Er trainiert hart, wird Hamburger Meister, deutscher Vize-Meister und bekommt eine Ausbildung beim legendären Nick Bollettieri.

Die Musik kommt mit über den großen Teich und bleibt sein ständiger Begleiter, sein zweiter großer Traum. KRIS ist als Doppelpartner von Tommy Haas auf der Überholspur als ihn sein Handgelenk erst zur OP und dann zum Aussetzen zwingt.


Profikarriere? Ende Gelände. KRIS ist enttäuscht – hat aber gleichzeitig total Bock Musik zu machen und seine Rückkehr in die Schulband bedeutet, dass jetzt Tag und Nacht geprobt wird. Fühlt sich gut an, kein Einzelkämpfer mehr zu sein. Seinen Weg in die Musik hat er nie bereut.

 

 

www.krisofficial.de

 

[youtube id=“PGVSmWi8eS0″ widht=“300″ height=“250″]

 

 

Warum auch. Seit 2004 gibt es Revolverheld und das enorm erfolgreich. Alle drei Alben gehen Top Ten, es gibt Goldawards und ohne Ende ausverkaufte Konzerte. Sie freuen sich, als leidenschaftliche Liveband regelmäßig auf großen Festivalbühnen spielen, und gleichzeitig Spitzen-Radiosingles schreiben zu können. So ist nach „Spinner“ im letzten Jahr jetzt „Halt dich an mir fest“ vom aktuellen Album als ‚Bester Radiosong’ für einen Echo nominiert.

 

 

 

 

Ein Comet als ‚Bester Liveact’ und eine 1Live Krone stehen schon länger im Regal. Die Pause, die die Band sich für 2012 selbst verordnet hat, kommt also nicht von ungefähr. Alle fünf brauchten mal Zeit für sich. KRIS muss sich auch nicht dauernd abfeiern lassen. Er erlaubt sich nachdenklich zu sein; traut sich, sich in Frage zu stellen.

KRIS ist einer, der diszipliniert Songs schreibt. Jeden Tag im eigenen Studio. Das klingt ein bisschen spießig – zeigt aber eigentlich nur, dass Songwriting für ihn nicht Selbstzweck ist, sondern ein Beruf. Und es gibt Songs, die sind keine Revolverhelden.

 


Die wechseln ihre Outfits zu schnell und wollen nicht immer in der ersten Reihe stehen: Es sind Sturköpfe, Zweifler, Durchdreher, Träumer, Partylöwen und sie wollten ein eigenes Album. KRIS war schon immer ein ‚Hookliner’, bei ihm machen die Lyrics nicht rum, sondern kommen auf den Punkt. Er mag Worte die Bilder malen. Er schreibt den Soundtrack für das Kino im Kopf.

 

Musik, die das Licht ausmacht, die Chips holt und auf Play drückt. Oder anders ausgedrückt: „Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst.

 

Und wenn’s richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da.“ (Absolute Giganten) Die Aufnahmen in drei kleinen Projektstudios mit Produzent Petone und Co-Produzent Benni Dernhoff waren ganz anders als im Bandkontext, logisch. Eher »beatorientiertes Arbeiten« und KRIS stellt fest, dass das genau das ist, was er für sein eigenes Album will: Austoben, Grenzen vergessen und einfach mal hören, was dabei raus kommt. Es werden 12 Tracks, die unbeschwert durch Genres schlendern und KRIS dabei fast durchsichtig werden lassen.

 

Songs, die abgehen, zur Sache kommen und persönlich sind. Auch und vor allem die leisen Lieder – wie der Titelsong „Immer wenn ich das hier hör“. Das Lied ist seiner Freundin gewidmet und zeichnet die Umrisse seiner perfekten Beziehung, die eben nicht jeden Tag perfekt funktionieren muss.

Er schreit uns in „Glücksrausch“ die Lust auf Leben von der Seele und wünscht sich kurz darauf in „So laut“ auch mal die Klappe halten zu dürfen. Das ist nicht vorhersehbar, das ist spannend.Er gibt zu, dass er ganz normal ist. Manchmal unzufrieden mit sich selbst und süchtig danach, immer noch glücklicher zu sein. Deshalb liebt er „Diese Tage“ (feat. Dante Thomas), an denen es einfach läuft.

 

 

 


An denen das Leben eine Party ist und obendrauf die Sonne knallt. Macht Sinn so einen Song als erste Single auszukoppeln – nach der persönlichen Freigabe von Steve-‚The Joker’-Miller sowieso. Übrigens wollte KRIS sich auf „Immer wenn ich das hier hör“ aufs Schreiben konzentrieren und gar nicht selbst ans Mikro – er ist ja eigentlich kein Sänger.

Aber dann ergab es sich so und KRIS will ja schließlich keine Castingshow gewinnen, sondern seine eigenen Geschichten erzählen. Weil gute Geschichten sein Ding sind. »Ich sehe mich nicht als ‚Künstler’«, sagt er, »sondern als Songwriter“. Wie gesagt, entspannter Typ.