Inspiration und Eleganz beim „Fashion Net Education Center“

Editorial Team

Am gestrigen Sonntag, den 5. Februar 2012 fand in Düsseldorf vor zeitweise ausgebuchtem Haus das zweite Fashion Net Education Center statt. Der ganztägige Event, der aktuelle Themen aus dem Modebusiness aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete, lockte ebenso…

 


…die modeinteressierte Öffentlichkeit wie auch (Fach-)Besucher der zeitgleich stattfindenden Showroom-Ordertage, der Premium, der Supreme und der CPD Signatures an.

Zu den am besten besuchten Vorträgen zählte um 15 Uhr „From Runway to Reality“ von Marcus Luft. Der Fashion Director der GALA erläuterte u.a. anhand der Prada-Brogues mit der auffällig geschichteten Sohle, wie aus einem zunächst scheinbar unverkäuflichen Laufstegtrend über die Umwege Medien, Streetstyleblogs und Promis zwei Saisons später auf einmal ein konsumentenkompatibles Design für Jedermann geworden ist. Und das, obwohl „der deutsche Mann ja eher schwierig ist, was Mode angeht“, so Luft.

In Abgrenzung zum Massenphänomen der Mode-Blogs schreibt er den klassischen Printmedien eher eine Filterfunktion zu – das Sortieren und Aufbereiten von leseradäquaten Trends. Besonderes Augenmerk legte Luft dabei auch auf das Thema Nachwuchsförderung: „Wenn die Presse keinen Nachwuchs zeigt, dann steht es schlecht um uns.“

 

 

 

Ein weiteres Highlight war der Vortrag der bekanntesten Designerin Thailands, Pim Sukhahuta. Vor zehn Jahren gegründet, zählt das Label „Sretsis“ der 32-Jährigen mittlerweile zu den Topsellern, nicht nur im asiatischen Raum. Sretsis, was passenderweise „Sisters“ auf rückwärts heißt, wird nämlich von drei Schwestern betrieben, die mittlerweile ein Team von 60 Personen beschäftigen. Ihr Markenzeichen sind mädchenhafte, dabei jedoch sehr moderne und europäische inspirierte Looks, die mit viel Liebe zum Detail und einem hohen Maß an Handwerkskunst hergestellt werden (www.sretsis.com).

 

 

Ebenfalls sehr erfolgreich und aus Asien stammend ist die Koreanerin Jean Yu, die von ihrem Designanspruch und der Herangehensweise her jedoch einen ganz anderen Ansatz verfolgt. Ihre in Deutschland bislang noch weitgehend unbekannten Kreationen bestechen durch Transparenz und eine ganz klare Konstruktionslinie. Und sie bestehen fast immer aus Seidenchiffon, einem Material, das so teuer und delikat ist, dass es eine herausragende Verarbeitung erfordert.

 

Hierin sieht Jean Yu auch einen ihrer Erfolgsfaktoren: Ihre Designs lassen sich nämlich kaum kopieren – eine Art von eigener Handschrift, die Luxustitel wie die Vogue weltweit mit Covershootings in Jean Yus Kreationen belohnen (www.atelierjeanyu.com).