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Ausgefallen, kreativ und umweltbewusst: Eco-Chic aus Hongkong

Editorial Team

Aus dem Reich der Sonne

Die extravaganten Kollektionen, die Hongkonger Nachwuchsdesigner Anfang Juli bei der Verleihung des EcoChic Design Award auf der HKTDC Hong Kong Fashion Week for Spring/Summer präsentierten, ließen nicht nur die Herzen von Eco-Fashionistas höher schlagen.

 

 

Der EcoChic Design Award trage der Tatsache Rechnung, dass allein Hongkong jeden Tag 234 Tonnen Textilien produziere und damit große Mengen Abfall, die die Umwelt verschmutzen, so Christina Dean, Gründerin der Organisation Redress, dem Organisator des Preises. Nach ihrer Aussage beeinflussen die Designer zu 80 Prozent die Umweltfreundlichkeit der Produkte. Sie für dieses Thema zu sensibilisieren, sei daher wichtig.

 

Die Sensibilisierung ist bei den Preisträgern gelungen: Mit einzigartigen Kimono-Style-Outfits und Clean-Line-Jumpsuits überzeugte Wister Tsang die Jury. Das Nachwuchstalent erhielt für seine sechsteilige Kollektion „Reflection“ den „The EcoChic Design Award Hong Kong 2012″. „Das ist meine erste Auszeichnung überhaupt“ freute sich der junge Designer.

 

 

 

Gewinner The EcoChic Design Award 2012 – Wister Tsang

 

 

Allerdings hatte es Wister Tsang früher bereits unter die Finalisten der Wettbewerbe Für Design Competition 2011 und Citibank Uniform Design Competition (Korea) 2010 geschafft. Beim EcoChic Design Award setzte sich das Nachwuchstalent mit einer Minimal-Waste-Kollektion durch, die auf Zeitlosigkeit setzt: „Der Wettbewerb hat mich zum Nachdenken darüber gebracht, was Kleidung in der heutigen Zeit bedeutet.

Die Ansprüche an die Mode haben sich stark gewandelt. Käufer sind  heute für Themen wie Style und Mode sensibilisiert und wollen immer die neuesten Trends tragen. Der schnelle Wechsel bei den Mode-Trends produziert allerdings sehr viel Müll. Daher habe ich mich bei meinen Wettbewerbs-Designs dafür entschieden, Jeansstoff zu verarbeiten. Jeansstoff hält lange und kommt nicht aus der Mode“, so Tsang.

 

Inspiration findet der junge Hongkonger in den Augen der Models: „Man muss nicht unbedingt mit jemanden sprechen, um zu wissen, was er fühlt. Ich finde, dass Models ihre Emotionen vor allem durch die Augen ausdrücken und durch diese Gefühle lasse ich mich inspirieren“, so Tsang. Die Entwicklung ökologischer Mode hat der junge Hongkonger erst vor kurzem für sich entdeckt. Der Wettbewerb hat ihn begeistert: „Ich musste hier nicht nur über das Design nachdenken, sondern auch berücksichtigen, welche Materialien ich in meiner Kollektion verwende“, so der Designer.

 

 

 

 

Dies wird auch Thema sein, wenn er jetzt eine nachhaltige Kollektion für die Modemarke ESPRIT entwirft, die bereits 2013 in Hongkong in die Läden kommen soll. Beruflich gestartet ist Tsang mit einem Diplom in Fashion Design and Product Development, das er 2008 an der Clothing Training Authority erworben hat. Im Anschluss daran arbeitete er als Fashion-Designer in einem Großhandels-Unternehmen und erwarb 2010 einen Abschluss in Fashion Design am Caritas Bianchi College of Careers in Hongkong.

Nachdem er Mode für verschiedene Marken entworfen hat, arbeitet er derzeit als Fashion-Einkäufer. In Zukunft plant er, sich mit seiner eigenen Marke „Windaus Wister“ am Markt zu etablieren. Zu seinen beruflichen Vorbildern zählt Tsang Raf Simons. „Raf Simons ist ein großartiger Designer. Ich bin Fan seines Stils und schätze seine Adaptionsfähigkeit“, so Tsang.

 

Im nächsten Monat reist der junge Designer aber erst einmal nach London. Die Reise gehört zum Gewinn des EcoChic Design Award. Auf dem Programm stehen in der europäischen Mode-Metropole Treffen mit einflussreichen Öko-Fashion Designern und ein Besuch der Initiative „Estehtica“ bei der London Fashion Week. Die Initiative fördert ethische und ökologische Mode. „Das ist mein erster Besuch in London und ich bin schon sehr aufgeregt“, freut sich Tsang.