Suche
Close this search box.

Organisches Wachstum aus anorganischem Material

Editorial Team

Von 80 Quadratmetern anno 1993 wuchs FREITAG zu 2’800 Quadratmetern im post-industriellen Maag-Areal im Jahr 2003 und verzweieinhalbfacht mit dem Umzug ins NOERD-Gebäude 2011 die Nutzfläche auf 7’500 Quadratmeter.

 

www.freitag.ch


Und dies nicht etwa, weil die in Zürich basierten 115 (von insgesamt 130) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros gerne Fussball spielen. Sie brauchen Zerlegtische, Arbeitspulte und Stauraum. Mehr als 50 Taschenmodelle wollen produziert, gelagert und verschickt werden. Und um die weltweit 400 Wiederverkäufer und acht FREITAG Stores mit ansehnlichen 300’000 Taschen und Accessoires jährlich zu beliefern, muss eine ganze Menge gebrauchter LKW-Planen zerlegt, gewaschen, geschnitten und konfektioniert werden.

Kein Fremdkapital, kein Ausstiegsszenario: FREITAG denkt und handelt noch immer in Kreisläufen, getreu der ursprünglichen Produktphilosophie. FREITAG bleibt ein Familienbetrieb, in dem jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter als tragende Stütze geschätzt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich wäre es sehr FREITAG, in ein bestehendes, hübsch gealtertes Gebäude zu ziehen, dies und das zu rekontextualisieren und es den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Aber das NOERD-Gebäude zu bauen, war noch besser. Denn die eigene Fabrik zu gestalten, hat entscheidende Vorteile: Man kann das Büro des CEO’s mit einem Jacuzzi veredeln. Oder man kann sicherstellen, dass die Produktion exakt so ist, wie man sie sich wünscht – und so viel Wärme, Wasser, Abfall und Energie spart, wie nur möglich. FREITAG sammelt Regenwasser vom Dach in einem gigantischen unterirdischen Tank (350’000 Liter), um damit die gebrauchten LKW-Planen zu waschen. Das relativ saubere Wasser des letzten Waschgangs wird für die nächste Vorwäsche erneut eingesetzt.

 

Die Wärme des Abwassers wird über grosse Wärmetauscher dem Regenwasser zugeführt. Experten haben errechnet, dass die Wasser- und Energieeinsparungen sich auszahlen und die Investitionskosten in etwa, ähm, 18 Jahren amortisiert sein werden. Mal im Ernst: Es war zwar cool, in einer ehemaligen Zahnradfabrik aus der Ära der industriellen Revolution zu arbeiten, aber es war auch kalt – im Winter – und viel zu heiss im Sommer. Vintage ist toll bei LKW-Planen, aber nicht unbedingt für die Umwelt.

 

FREITAG produziert auch im Zeitalter der ausgelagerten Produktion zur Hauptsache in Zürich. Ausser dem Nähen werden alle Arbeitsschritte vom Zerlegen der gebrauchten Lastwagenplane bis zum Versand der fertigen FREITAG Tasche hier in Zürich-NOERD vollzogen. Die Auslagerung des Nähschrittes ist notwendig, weil in der Schweiz dafür Knowhow und Ressourcen fehlen.

Die langjährige Zusammenarbeit mit Nähereien im nahen Ausland – Frankreich, Tschechien, Portugal und Tunesien – minimiert dank kurzer Transportwege unnötige Umweltbelastungen und garantiert Qualität. Auch wenn es um die FREITAG konformen Arbeitsbedingungen geht, von denen sich FREITAG Mitarbeiter mehrmals jährlich bei den Lieferanten vor Ort überzeugen.

 

 

Umzug nach Zürich – Freitag Taschen aus LKW-Planen