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30 Jahre Holga: Die Kultkamera aus Hongkong feiert Jubiläum

Editorial Team

Partielle Unschärfe, Lichteinfall durch das Gehäuse und mögliche Farbverfälschungen – wer mit der Holga-Kamera fotografiert, schätzt deren Effekte und weiß, dass er eines nicht bekommt: technisch perfekte Fotos. Die unvorhersehbaren Ergebnisse haben der Mittelformatkamera 30 Jahre nach dem…

 

 

…Produktionsstart Fans rund um den Globus beschert – die Holga ist Kult. „Mit diesem Erfolg haben wir nie gerechnet“, sagt Ting-mo Lee, der die Holga designt hat, über den Siegeszug seiner Entwicklung.

 

 

Als das Hongkonger Unternehmen Universal Electronics Industries die Holga 1982 auf den Markt brachte, sah es zunächst überhaupt nicht nach einer Erfolgsgeschichte aus. Das Unternehmen, das Ting-mo Lee mitbegründete, war Ende der siebziger Jahre auf externe Blitzgeräte für Kameras spezialisiert. Als die ersten japanischen Kameras mit integriertem Blitz auf den Markt kamen, machte man sich an die Entwicklung der Holga, mit der man vor allem den chinesischen Markt erobern wollte.

 

 

 

 

 

Über Präzisionsmaschinen zur  Herstellung verfügte das Unternehmen nicht: „Wir konnten keine hochwertigen Kameras produzieren, nur eine einfache Plastik-Kamera“, erinnert sich Lee. Das reichte nicht aus, um sich gegen die ausländische Konkurrenz

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www.holgainspire.com

Zu den Holga-Fans zählt auch der Hongkonger Liam Fitzpatrick, Senior Editor beim Time Magazine. Aufnahmen mit der Holga zu machen sei ein Zen-Weg des Fotografierens, so Fitzpatrick. Die Holga ist für den Journalisten zudem ein Sinnbild für Hongkong: Die Kamera sei mit ihren unerwarteten Effekten wie die Metropole, die verschiedene Elemente zu überraschend Neuem zusammenfüge. Obwohl die „Old-School“-Attribute die Holga prägen, macht Ting-mo Lee die Kamera jetzt fit für die Zukunft.

 

 

 

 

Mit einem Team von Ingenieuren und Marketingfachleuchten arbeitet er daran, sie für die Internet-Generation attraktiv zu machen. Zur Produktpalette gehören inzwischen verschiedene Modelle und ein Objektiv, das auf herkömmliche Spiegelreflexkameras montiert werden kann, um den Fotos den „Holga-Stil“ zu verleihen. Den wohl größten Schritt in die Zukunft hat er mit einem Objektiv und einem Filter gemacht, die auf das iPhone montiert werden können. In den ersten vier Monaten wurden davon bereits mehr als 30.000 Stück verkauft.

 

„Der Markt bietet bald keine Filme mehr an, also werden auch unsere Filmkameras dasselbe Schicksal erleiden. Wir mussten einen neuen Weg finden, unser Produkt am Leben zu halten“, sagt Ting-mo Lee.

Christine So von Holga hat zudem eine Marketing Webseite und eine Wanderausstellung unter dem Namen „Holga Inspire“ ins Leben gerufen. Hier können Journalisten und Künstler ihre Aufnahmen weltweit vorstellen. Gezeigt wurde die Ausstellung bereits in einer Reihe größerer Städte, darunter New York und Los Angeles.