LOS ANGELES
Durchsetzungsvermögen wird belohnt und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Vor drei Jahren ging Lukas Hilbert, der erfolgreiche deutsche Songwriter nach Los Angeles um dort einen weiteren Lebensabschnitt zu beginnen. Der Produzent…
…der unter anderem mit Udo Lindenberg, Peter Maffay, Nena, Yvonne Catterfeld , Blümchen etc. zusammen gearbeitet hat wollte sein Talent auch nun International unter Beweis stellen – und hat es geschafft. Zusammen mit dem amerikanischen Sänger Chris Brown produzierte er dessen neuen Single „Nobody’s Perfect“.
Hallo Lukas, vielen Dank für deine Aufmerksamkeit und deine Zeit. Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zur Zusammenarbeit mit Chris Brown.
LUKAS: Es freut mich. Danke. Das sind sehr spannende Zeiten für mich im Moment.
Wie war die Zusammenarbeit mit Chris Brown?
LUKAS: Eigentlich ist es genauso ein Zusammenarbeiten wie mit den großen Künstlern in Deutschland. Die wirklich erfolgreichen Künstler, lieben Musik mehr als alles andere – und das ist auch bei Chris Brown so. Er atmet Musik. Er ist ein durch und durch ehrlicher Mensch und das ist garnicht so leicht als Popstar.
Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Chris Brown?
LUKAS: Ich habe nach 3 Jahren endlich meine “Buddys” hier in Los Angeles gefunden. Sie haben mir hier die wichtigen Türen aufgemacht, weil sie an mich und meine Arbeit glauben. Einer von ihnen ist mein “Community Nachbar” – er hat den Titel an Chris geschickt und am nächsten Tag waren wir im Studio!
Chris Brown „Nobody’s Perfect“ – hört mal rein
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Mit welchen amerikanischen Sänger/Sängerinnen würdest Du gerne noch zusammen arbeiten?
LUKAS: Es war immer ein Traum mit Michael Jackson zu arbeiten, aber das geht ja nun leider nicht mehr. Naja zur Zeit ist Rihanna wohl der Traum eines jeden Pop – Schreibers.
Wie unterscheidet sich das Musikgeschäft in Deutschland zu dem in den USA?
LUKAS: Das amerikanische Musikgeschäft ist wesentlich politischer – hier gelten noch die Regeln des „wilden Westens“. Nämlich keine. Hier musst du sehr aufpassen dass du die Zügle in den Händen behältst.
Es ist garnicht so leicht wenn du als erfolgreicher deutscher Schreiber hier nochmal von ganz vorne anfängst und keiner mehr einen roten Teppich ausrollt. im Gegenteil. Hasst du keine Hits in Amerika, bist du nichts. und diesen Teufelskreis zu durchbrechen braucht sehr viel Ehrgeiz. Es geht viel um „Name dropping“. Da Hilft Chris Brown natürlich.
Wie sind die Unterschiede von deutschen Musikern und amerikanischen bzw. Industrie/Musikproduktion?
LUKAS: Die Sänger sind oft besser ausgebildet. Die Gospelkultur ist tief in den Amerikanern verankert. Fast jeder singt schon als Kind im Kirchenchor o.ä. Wenn man sich z.B. x-factor aus Amerika auf You Tube anschaut merkt man sofort die herausragende Qualität. Natürlich ist die englische Sprache auch sehr gut singbar. In Los Angeles gibt es unglaublich viele Talente.
Diese Stadt ist Musik besessen. Was die Produktionen angeht, geht es hier viel um Beats. Einfach Tracks wo dann verschiedene Topliner Melodien oder Raps im Nachhinein draufschreiben. Diese Hip Hop rangenhensweise gibt es sehr viel in der Popmusik hier. Ausserdem ist der Eurodance Einfluss sehr gross im moment. So kommen die Europa und USA Kulturen dann wieder zusammen.
Welche Projekte / Pläne hast Du in naher Zukunft?
LUKAS: Ich habe gerade die nächste Carly Rae Jepsen Single produziert – gemeinsam mit Max Martin (Tonight i’m getting over you) Die wird jetzt erstmal im Januar als Single veröffentlicht. Ich freue mich auf das kommende Jahr, denn endlich sind hier ein paar Türen für mich aufgegangen.
Ich werde alles daran setzen meine Chance zu nutzen wenn ich hier in den Billboard Charts bin.
Wie hast Du dich in L.A. zurecht gefunden?
LUKAS: Ich war am Anfang allein hier und das war keine besonders schöne Zeit. Die Stadt ist riesig und somit auch sehr anonym. Aber, die ständige Sonne, das Licht verjagen jeden Anflug von Depression. Mittlerweile lebt meine Freundin Tryna auch hier und wir schreiben viele Songs zusammen. Ich bin sehr stolz auf sie. Sie ist ein unglaubliches Talent und sie stärkt mir den Rücken.
Woher nimmst Du deine Inspirationen?
LUKAS: Aus meiner „abgefuckten“ Vergangenheit, aus Filmen und natürlich durch Freunde…..
Nach einem langen Arbeitstag im Tonstudio wie kommst Du zur Ruhe? Was machst Du dann so?
LUKAS: Ich falle einfach tot um oder ich mache einen Spaziergang mit meinem mittlerweile uralten Mops „Rolex“. Rolex ist mein Chef!
Wie ist das Leben in den USA?
LUKAS: Es sind die Sonne, der nette Umgang miteinander, der das Leben hier so wertvoll macht. Die Lebensqualität ist einfach unermässlich. Außerdem liebe ich das amerikanische gesunde Essen.
Was viele nicht wissen, hier gibt es eine sehr große Gegenbewegung zum „Fast Food/Junkfood“. Wholefood Market, The Gratitude etc. Außerdem macht hier jeder Sport in Los Angeles, das liegt hier in der Luft. Bewegung wird in meinem Alter auch langsam lebenswichtig. Es ist ein harter Kampf um die Krone in der Musik Branche, da muß man sehr auf seine Gesundheit achten.
Unterscheidet sich das Leben in den USA sehr zu dem in Deutschland?
LUKAS: Im Fahrstuhl reden die Menschen hier miteinander. In Deutschland starren sie auf den Boden. Die Amerikaner sind sehr freundlich und das genieße ich hier sehr. Dafür sind die Europäer wesentlich direktere Menschen und haben eine längere Kultur Historie. das vermisse ich manchmal in der amerikanischen Plastik Welt.
Heimweh? Hast Du vor irgendwann nach Deutschland zurück zu kommen?
LUKAS: Ich habe meine Hamburger Wohnung noch behalten und untervermietet. So verliere ich nicht meine Wurzeln. Ich denke immer in 3 Jahres Zyklen. Im Moment fühle ich mich unglaublich wohl hier. Ich mache Musik mit internationalen Stars und bin sehr dankbar, daß mein Talent mich immer weiter und höher trägt.
Lukas, vielen Dank für deine offenen und ehrlichen Antworten. Wir freuen uns wieder von dir zu hören wenn Du deinen nächsten Song produzierst. Wir wünschen dir noch weiter viel Erfolg in Los Angeles,
LUKAS: Vielen Dank!!
Lukas Hilbert produziert Chris Brown
